Hormonelle Verhütung

Verhütung mit Hormonpräparaten funktioniert durch Unterdrückung des Eisprungs und das Verhindern der Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.

Pille

Die Einnahme jeder Pille, ob es Einphasen-, Zweiphasen- oder Dreiphasenpräparate sind, unterdrückt den Eisprung. Sie hemmt außerdem die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut, sodass die Einnistung einer befruchteten Eizelle auch nicht möglich wäre. Weiterhin bewirkt das Gestagen der Pille, dass der Schleimpfropf vor dem Muttermund seine zähe Beschaffenheit behält und für Spermien undurchdringlich ist.

Erbrechen, Durchfall oder Medikamente beeinträchtigen die Sicherheit.

Ein Vorteil der Pille ist, dass durch den dauernden Empfängnisschutz ein spontanes Liebesleben möglich ist. Bei einer bestimmten Zusammensetzung ist sie wirksam gegen Akne. Durch die dauerhafte Hormonbelastung können aber auch unangenehme Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Gewichtszunahme auftreten. Ab zunehmendem Alter besteht bei Einnahme der Pille eine erhöhte Thrombosegefahr, die Pille ist also auch nicht geeignet für starke Raucherinnen und Übergewichtige.

Minipille

Die Minipille ist eine reine Gestagentablette, die die Bedingungen für Befruchtung und Einnistung der Eizelle verschlechtert. Sie muss auf drei Stunden genau eingenommen werden und wird ununterbrochen, also ohne siebentägige Pause, eingenommen.

Für Frauen, die kein Östrogen vertragen, ist dies eine gute Alternative zur Pille.

Hormonspirale

Die Hormonspirale wird vom Gynäkologen in den Uterus eingesetzt und gibt jeden Tag kontinuierlich geringe Mengen des Gelbkörperhormons Levonorgestrel in die Gebärmutterhöhle ab. Dadurch verdickt sich der Schleimpfropf des Gebärmutterhalses und der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verringert sich deutlich, weswegen sich eine Eizelle nicht einnisten könnte.

Die Hormonspirale bietet einen Empfängnisschutz über drei Jahre. Die Menstruation wird im Laufe der Zeit deutlich kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft.

3- Monats- Spritze

Durch die 3- Monats- Spritze wird das Heranreifen einer Eizelle verhindert. Sie enthält, wie die Minipille, ein Gestagenpräparat. Die Spritze wird in einen Muskel gesetzt. Aus dem Depot werden die Hormone langsam ins Blut freigesetzt. Diese Verhütungsmethode ist sehr zuverlässig. Ein Vorteil ist, dass ohne das Risiko eines Einnahmefehlers ein drei Monate anhaltender Verhütungsschutz besteht. Die Nebenwirkungen sind ähnlich wie bei der Pille. Zu beachten ist, dass das Wiedereinsetzen des Eisprunges nach dem Absetzen bis zu einem Jahr dauern kann.

Implanon- Verhütungsstäbchen

Implanon ist ein kleines, dünnes und flexibles Kunststoffstäbchen. Es wird auf der Innenseite des Oberarms direkt unter die Haut eingesetzt. Das Stäbchen enthält ein Gelbkörperhormon (Etonogestrel), das den Eisprung verhindert. Es ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Implanon wird für drei Jahre eingesetzt, bei einem Kinderwunsch kann es jederzeit entfernt werden.

NuvaRing

Der NuvaRing ist ein flexibler Kunststoffring mit einem Durchmesser von 5,4 cm. Er enthält zwei weibliche Hormone, Gestagen und Östrogen. Der Ring wird von der Frau selbst in die Vagina eingeführt und bleibt dort für drei Wochen. Er setzt kontinuierlich Hormone in den Körper frei. Nach den drei Wochen wird er entfernt und nach einer einwöchigen Pause ein neuer Ring eingesetzt. Während der ringfreien Pause hat die Frau ihre Menstruation. Ähnlich wie ein Tampon ist der Ring in der Vagina nicht zu spüren. Das Einlegen und Entfernen ist einfach, da er wegen seiner Flexibilität für jede Frau passend ist.

Wenn Sie mehr Informationen erhalten möchten: www.nuvaring.de

evra

Das Verhütungspatch ist ein extrem dünnes, beigefarbenes Pflaster, das 4,5 cm x 4,5 cm klein ist. Das Verhütungspatch enthält die Hormone Östrogen und Gestagen, welche beide auch in bewährten Pillenpräparaten verwendet werden. Das Verhütungspatch ist in den USA das zweithäufigste verwendete Verhütungsmittel und wird weltweit von Millionen Frauen angewendet. Das Patch verhütet so sicher wie die Pille. Anders als bei der Pille werden die Hormone nicht durch den Magen- Darm- Trakt, sondern gleichmässig durch die Haut aufgenommen. Das bietet zusätzlich wichtige Vorteile:

  • Verhütungsschutz auch bei Durchfall und Erbrechen
  • Schonender für den Magen- Darm- Trakt und die Leber

Das Verhütungspatch kann diskret an 4 verschiedenen Körperstellen aufgeklebt werden:
Gesäss, Bauch, Aussenseite des Oberarmes und ganzer Oberkörper, mit Ausnahme der Brust.
In sehr seltenen Fällen kann die Anwendung des Patch zu behandlungslimitierenden Hautirritationen führen. Die Anwendung des Patch führt zu keiner Gewichtszunahme. Andere Nebenwirkungen sind im Allgemeinen mit jenen der Pille vergleichbar.
Der Patch wird nur einmal pro Woche geklebt. Die vierte Woche ist patchfrei. In dieser Zeit setzt normalerweise die Periode ein.